Ich war gespannt. Ich wollte erst vor 4 Monaten, im November 2018 auf den Ätna, aber es ging sich nicht mehr aus.
Da in den nächsten Tagen Schlechtwetter vorausgesagt wurde und es sich an diesem Tag zeitlich noch ausging, fuhr ich am späten Nachmittag von Avola in Richtung Ätna. Dort plante ich am Fuße des Ätna (Nähe Catania) zu übernachten, um am nächsten Tag zum Rifugio Sapienza hinaufzufahren. Der vorgesehene Schlafplatz gefiel mir aber nicht, also fuhr ich noch direkt zum Rifugio Sapienza hinauf und konnte oben den Sonnenuntergang noch miterleben. Rifugio Sapienza liegt auf der Südseite in 2.000 m Meereshöhe, wo es einen großen Parkplatz, auch für Wohnmobile gibt. Derzeit ist die Nordseite noch voller Schnee; dort wird noch Ski gefahren. Am Rifugio Sapienza sanken die Temperaturen annähernd auf die Null Grad Grenze und etwas windig war es auch. Bevor ich ins Bett ging stellte ich deshalb den Heizungsthermostat des Wohnmobils vorsichtshalber auf 15 °C, um nicht extra nachts aufstehen zu müssen..
Im Vorfeld hatte ich mich über private Kontakte nach 2 Tourenführer erkundigt, doch beide waren außer Lande (Schweiz und Äthiopien). Also fuhr ich am folgenden Tag um 9:30 Uhr mit der Umlaufbahn (wieder von Leitner) auf 2.500 m. Denn von dort könnten auch Führungen starten.
Oben angekommen, erfuhr ich, daß derzeit die Zone des Hauptkraters auf 3.300 m, von den Behörden aus Sicherheitsgründen gesperrt ist und es somit auch keine Führungen zum Gipfelkrater gab.
Aber man konnte mit Geländefahrzeugen auf 3.000 m und dort mit einem Tourenührer einen 40-minütigen Rundegang zu dem Krater machen, der 2002 neu geboren wurde. Dieser Ausbruch hatte beträchtliche Zerstörung angerichtet, bei der die Umlaufbahn und einige Dörfer zu Schaden gekommen sind. Die Lava floss dabei bis zu 8 km ins Tal.
Ich kaufte mir das Ticket für Fahrt und Führung und setzte mich in das Gefährt. Es war ein kleiner Allrad Geländebus und interessierte Mitfahrer waren schon genug da, um das 25 Sitzer Fahrzeug zu füllen (Ticket 35 € + Umlaufbahn 30 €).
So nun einige Bilder. Der Text ist eh schon zu lange geworden.
Die Straße zum Rifugio Sapienza. Hier in etwa auf 1.700 m.
Während der Fahrt nichts als erstarrte Lavamassen zu sehen. Kaum ein Strauch oder Gras.
Rifugio Sapienza auf ca. 2.000 m. Einige Hotels, Restaurants und jede Menge Souvenirläden. Ich glaube es waren an die 8 Läden in einer Reihe im Zentrum (rechts im Bild) und einige noch an anderen Stellen.
Von der Bergstation auf 2.500, eine etwas trübe, dunstige Sicht nach Süden Richtung Catania.
Keinerlei Lebewesen hier oben, kein Vogel, keine Ameise, nur Lavaschutt.
Der Krater auf 3.000 m, der beim Ausbruch im Jahre 2002 entstanden ist. Hier war vorher alles flach. Einen Größenvergleich erkennt man anhand der Menschen rechts und in der Bildmitte.
Auf der Ostseite des Ätna der noch rauchende Schlot vom Ausbruch vor knapp 3 Monaten am 24. Dezember. Die Lava floss ca. 5 km Talabwärts, ohne Schaden anzurichten.
Diesen hatte ich leider verpasst, als ich mit Verena einen Monat vorher in Siracusa war.
Etwas enttäuscht vom Ätna hier im Hintergrund war ich schon. Hauptsächlich, weil man, auf Grund der Sperre aus Sicherheitsgründen, derzeit nicht hinauf konnte. Von hier aus wären es nur mehr gut 300 Höhenmeter gewesen. Auch etwas mehr Rauch habe ich mir erhofft. Aber der Wind wehte hier oben so stark von Süden, dass der Rauch auf der Nordseite verschwand.
Oben im Bild unserer Tourenführer, der uns immer wieder zur Vorsicht am Kraterrand ermahnte, wegen des starken Windes.
Kurzes Video (der Wind ist nicht zu überhören)
Übrigens, 2 Tage später wäre wieder schönes Wetter gewesen. Als ich da bereits in Reggio Calabria war, wehte der Wind von Norden und der Rauch verbreitete sich an der Südseite. Wir wären dann in Rauch und Nebel gestanden.
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