Donnerstag, 28. Februar 2019

Marsala

Marsala, wer kennt ihn nicht (den Wein); zumindest vom Hörensagen. Die Stadt selbst habe ich nicht besucht, aber die Weinkellerei "Cantine Pellegrino", die es seit 1880 gibt. Die Kellerei bietet täglich Gruppenführungen an. An diesem Tag hat sich aber erst am Nachmittag eine Gruppe angemeldet, der ich mich anschließen hätte können. Ausnahmsweise erhielt ich am Vormittag eine Einzelführung von einer Stunde von der kompetenten Führungsdame.

Nördlich von Marsala liegt eine größere Lagune, die von der "Isola Grande" oder "Isola Lunga" eingeschlossen ist. Die Lagunge ist maximal nur 1,20 m tief, an manchen Orten nur 20 cm. In der Lagune gibt es noch mehrere kleinere Inseln, u.a. auch die Insel Mozia, für dessen Besichtigung ein halbstündlicher Tourismus Fährdienst angeboten wird. Auf dieser Insel kam durch Ausgrabungen, eine antike phönizische Stadt zum Vorschein. Alle Inseln sind in Privatbesitz außer die Kleinste, "Isola La Scuola". Sie misst gerade mal 50 x 30 m und gehört zur Gemeinde Marsala.

Die Kellerei

Für die Führung gab es 1 Weinglas zum mitnehmen und 3 kleine, verschiedene "Dolci", die jeweils bei der Verkostung der 3 exklusiven Marsala Weine, gegessen werden. 
Die verkosteten Weine kamen einem "Passito" sehr ähnlich, was mir die Dame auch bestätigte. Sie erklärte mir wie es zu den verschiedenen Geschmacksrichtungen kommt. Die mittlere Fassreihe (Bild unten) erklärt es grafisch. (Schade, dass ich kein schärferes Bild gemacht habe.)














































Die Insel Mozia




Mit der Überfahrt zur Insel Mozia, die eigentlich nur 10 Minuten dauert, war auch eine 40 Minuten Rundfahrt inbegriffen. Auch hier gibt es Salinen für die Salzgewinnung, wie in Trapani. Auf dem Bild die Windmühlen, die früher für die Salzgewinnung dienten.











Die Insel Mozia, die man in ca.  2 Stunden zu Fuss gemütlich umrunden, und die Ausgrabungen besichtigen kann.

















Joseph Withaker war ein sizilianisch-britischer Archäologe und wurde teilweise auch durch die Ausgrabungen auf Mozia bekannt, die er bis 1920 leitete.













Eine der Ausgrabungen der phönizischen Stadt Mozia. 

Aufgrund ihrer strategischen Lage wurde sie von Karthagern und Syrakusern umkämpft und schließlich zerstört.
Zu damaligen Zeit wurde eine befestigte Strasse errichtet, die heute noch (jetzt unter Wasser) ersichtlich ist. Während der Inselrundfahrt mit dem Boot, sieht man sie tatsächlich noch. Durch den Anstieg des Meeresspiegels ist sie jetzt überflutet.


Mittwoch, 27. Februar 2019

Trapani













In Trapani angekommen, fuhr ich direkt zum Stellplatz "Parcheggio Le Saline", der am Stadtrand lag und gleichzeitig an die Salinen von Trapani angrenzte. So war ich mit dem Fahrrad in wenigen Minuten in der Stadt und konnte damit auch die Salinen besuchen.



Das Schild sagt ja schon viel aus. Ich habe mich eigentlich in der Stadt sehr wohl gefühlt. Die Angst vor dem Süden, aus nordischer Sicht, habe ich ja schon seit ein einiger Zeit verloren. Wenn man die Menschen anspricht sind alle sehr freundlich und hilfsbereit.



Der Stellplatz war relativ neu und noch nicht ganz fertig. Der Betreiber war sehr freundlich und bot mir auch einen Gratis Schuttle Dienst für die Stadt an. Es war bereits ein junges belgisches Paar da, mit dem ich ein paar Worte wechselte. Die Frau sprach zum Glück etwas italienisch, denn mit Englisch wird es immer ein wenig dürftig. Die zweite Nacht war ich dann alleine.




Stadt Trapani




Ich drehte mit dem Fahrrad gleich noch am Nachmittag, einige Runden in der Stadt. Die Strassen waren eigentlich überall sehr sauber. Im Bild, die "Via Giuseppe Garibaldi". Mittlerweile ist mir aufgefallen, dass in vielen italienischen Städten, die schönen, langen Strassen, im Stadtkern, oft nach Garibaldi benannt wurden. Ob in Palermo, Reggio Emila oder in Marsala usw.
Ich interessierte mich noch, wo und wann der Fischmarkt am nächsten Tag stattfindet und fuhr dann in der Abenddämmerung wieder zum Stellplatz.





Fischmarkt







Am nächsten morgen, na ja so um 10 Uhr, fuhr ich mit dem Fahrrad also zum Fischmarkt, den es täglich zwischen 6 und 14 Uhr gibt. Auf allen Ständen wurde gefeilscht und geboten. Zwei schönen Goldbrassen und einem Kilo Gamberetti konnte ich nicht widerstehen. Als ich ein Foto vom Stand machen wollte, winkte mir der Verkäufer zu und sagte, "un attimo" und posierte mit einem Fisch für das Foto.

Salinen und Famingos






Am Nachmittag war ich dann in den 7 km entfernten Salinen und im Salinenmuseum. Das Meeressalz wird vom April bis Oktober gewonnen. Im Winter gibt es zu wenig Verdunstung und deshalb wird das vorhandene Salz aufgehäuft und mit Ziegel abgedeckt.

Auf der Rückfahrt konnte ich in der Abenddämmerung noch Flamingos beobachten und fotografieren. 
 





Heute war ein interessanter Tag....mal schauen wo ich morgen lande. Auf jeden Fall geht es Richtung Marsala.

Montag, 25. Februar 2019

Erice, eine antike Stadt mit Rundumsicht













Erice ist wirklich einen Besuch wert. Eine kleine, mittelalterliche Stadt auf einer Bergkuppe in 750 m Meereshöhe. Erreichbar per Seilbahn (Leitner natürlich) oder über die Bergstrasse mit einigen Kehren. Die Seilbahn ist bis März in Wartung, also blieb nur die Straße. Hmm, und die führte großteils ausgerechnet über die Nord-Ost Seite hinauf, wo der Wind gerade ziemlich tobte. Wohnmobil und Wind....manche kennen dies. Doch was sollte ich machen, das Wetter war zu schön....er wird mich schon nicht verblasen.




"Monte Cofano" von der Rückseite in Bezug zum letzten Aufenthaltsort.
In einer der letzten Kehren konnte ich, trotz starkem Wind, der Versuchung nicht widerstehen, dieses Foto zu schießen. Ich musste meine kleine Canon richtig mit 2 Händen festhalten und trotzdem flatterte sie im Wind.










Sämtliche Straßen und Gassen von Erice sind sehr sauber bepflastert, wie auch in so vielen anderen historischen, süditalienischen Städtchen. 
Ab und zu hatte auch das eine oder andere  Geschäft offen. 











Der "Campanile von Erice", den man über eine enge Treppe besteigen kann. Es wurde eine wunderbare Aussicht versprochen, doch es war mir einfach zu windig an solchen ausgesetzten Orten.
















Nicht nur Leitner (Seilbahn) findet man in Erice, nein, auch das "Ristorante Edelweiss" gibt es hier oben. 😉









Auf der Südseite war es total windstill und schön warm. Hier die Sicht auf Trapani. Links davon, die bekannten Salinen, in denen von April bis Oktober Meeressalz gewonnen wird. In den Wintermonaten gibt es zu wenig Verdunstung, auf Grund der niedrigeren Temperaturen.










Da ich noch gerne mehr von Erice sehen wollte, suchte ich mir ein windgeschütztes Plätzchen und übernachtete dort oben. 






 

Am nächsten Tag gab es etwas weniger Wind und ich drehte am Vormittag noch einige Runden durch die interessanten Gassen. Ich genoss noch die schöne Aussicht, ehe ich die abenteuerliche Talfahrt antrat.

Sonntag, 24. Februar 2019

4 Tage in Macari (San Vito Lo Capo)













Macari, 5 km von San Vito Lo Capo. Ein sehr schöner Fleck mit viel Weite und Natur. Mit Fahrrad konnte man die Gegend gut erkunden.
3 Tage super Wetter, dann Kälteeinbruch mit heftigem Wind, sodass ich sicherheitshalber, hinter den Häusern im Dorf Macari, Schutz suchte. War wohl sinnvoll, denn bei der Weiterfahrt sah ich in Strandnähe umgeknickte und abgerissene Strommasten. Im Hafen von San Vito soll es auch beschädigte Boote gegeben haben.





Der Platz zum Campen war eine riesige Fläche. Dies hier ist nur ein Ausschnitt davon.  Die beiden Wohnmobile verschwindend klein im Hintergrund. Das Wasser klar und in traumhafter Farbenpracht.








Entlang der Küste die verschiedensten Gesteinsformationen und Höhlen. Hier in verschieden farbigen Schichten.














Einen halben Kilometer entfernt, eine ganz an
dere Gesteinsformation.












Unmittelbar neben unserem Campierplatz begann das Naturreservat "Monte Cofano". 














Monte Cofano (650 m)
Rund um den Monte Cofano und auf dessen Gipfel führt jeweils ein Wandersteig.









Was man von Einheimischen lernen kann:
An einem dieser Tage beobachtete ich einen älteren Herrn mit einem Kübel, der zwischen den Steinen etwas sammelte. Im Kübel hatte er solche einschalige Muscheln (Bild), wobei das Innenleben einer Schnecke sehr ähnelte. Sie streckte die Hörner aus wie eine Schnecke und wird wohl zur Familie der Schnecken gehören.
Sie wird mit einem Messer vom Stein abgehebelt. Der Mann erzählte mir, dass er diese nur in den Wintermonaten sammelt. Er friert sie dann portionsweise ein und und verwendet sie für die Pasta, wie andere Muscheln auch.
Anschließend an die Radtour zum Reservat wurden dann  solche Muscheln gesammelt. Dann gab es eine "Pasta alle vongole", die vorzüglich schmeckte.










Während meiner Fahrradtour beobachtet ich 2 Fischer, die dieses Ding (Bild) aus dem Wasser zogen, welches sich dann am Boden schlängelte, wie ein Aal. 
Es war eine Moräne. Der Fischer schenkte sie mir, mit mündlicher Anleitung über die Zubereitung.
Habe dann gegoogelt, um mich über weitere Zubereitungsmöglichkeiten zu informieren. Ihr weißes Fleisch liegt jetzt im Gefrierfach.










Jede Menge kleinere und größere Grotten sind in dieser Gegend zu finden. 

Die "Grotta Mangiapane",  auf der Rückseite des Monte Cofano, wurde bereits in der Altsteinzeit bewohnt. Sie entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem kleinen Dorf, in der Grotte und außerhalb. Die Grotte erhielt ihren Namen von der Familie "Mangiapane", die hier die letzten 150 Jahre wohnte.






Tiefbrunnen außerhalb der Grotte. 

Wie oben erwähnt, gibt es außerhalb der Grotte kleinere Gebäude zu besichtigen, wo früher Handwerk und die, zum Überleben nötige Land- und Viehwirtschaft betrieben wurde.






  

Dienstag, 19. Februar 2019

Weiterfahrt nach San Vito Lo Capo






Die Übernachtung, Mutterseelen alleine hier auf einem Strandparkplatz in Alcamo Marina, war relativ ruhig. Es gab nachts, wie üblich auf den Strandparkplätzen, Autos die kamen, ein wenig blieben und wieder wegfuhren.
Manche der Liebe wegen, andere aus "geschäftlichen" 😎 Gründen hier im Süden.




Ein Blick auf "Castellammare del Golfo". Hier, auf der Aussichtsplattform stand ein alter Mann (74) mit seinem APE und verkaufte hausgemachte Produkte. Ich kam an den "Dolci di Sicilia" und Pasta-Gewürzen nicht vorbei.




Ein Marmorbruch von der Talsohle bis ganz nach oben, zwischen Castellammare und San Vito Lo Capo. Und diese auf einer Länge von 5 Km oder mehr.




Die Strassen in den Dörfern säumen Zitrusbäume. Die Früchte hängen immer noch dran, obwohl man sie essen könnte.
Nun bin ich bei Maria (D) angekommen, die seit 2018 alleine unterwegs ist und sich immer noch in Süditalien aufhält. Ich habe sie mit Verena im November in Kalabrien kennengelernt und seitdem dreht sie auf Sizilien ihre Runden. Nächste Woche fährt sie dann wieder zurück in den Norden, Richtung Nordcap zu den Nordlichtern mit Zwischenstop in Südtirol.

Montag, 18. Februar 2019

Auf der Suche nach dem nächsten Aufenthaltsplatz














Habe heute viel zu lang geschlafen....bis 9:30 Uhr, da es gestern etwas spät wurde. Eigentlich war die Weiterfahrt im Laufe des vormittags geplant, aber es wurde dann Nachmittag.
Mit einigen Sizilianern geplaudert, die mit den Autos vorbei kamen und dann kam noch ein deutsches Camperpaar, dass sich in Vahrn (Brixen) vor 40 Jahren kennengelernt hat, usw.




Ja, diese Aussicht hatte ich die letzten 2 Tage. Schon schade, diesen Platz zu verlassen. Aber ich muss ja weiter, um Neues zu entdecken und zu erleben.













Auf der Weiterfahrt ein typischer Küstenverteidigungsturm mit dem Namen "Torre Pozzillo".










Und weiter auf dem Weg nach einer Übernachtungssuche. 
"Grotte di balestrate", wo ich u.a. mit der Stirnlampe einige Fledermäuse aufgeschreckt habe.






So nun habe ich meinen Schlafplatz in Alcamo Marina, in Strandnähe gefunden.



Sonntag, 17. Februar 2019

Aufenthalt in Mondello in der Nähe von Palermo













In Modello gibt es den bekanntesten und meistbesuchten Strand, 15 km ausserhalb von Palermo. In der Tat gab es fast kein Durchkommen am 17. Februar auf der Strandpromenade und auf der Strasse entlang des Strandes. Wie wird es dann erst im Sommer ausschauen? Eine "geschniegelte" Menschenmenge, alle elegant in schwarz gekleidet. 





Glasklares Wasser, sauberer Strand mit Mondello im Hintergrund. Es gab gar einige mutige Badegäste.














Jugendstil-Gebäude Stabilimento Balneare Charleston aus dem frühen 20. Jahrhundert am Strand von Mondello




Dieser Herr putzt mir gerade den Fisch zurecht, den ich nach Anleitung des Fischers abends frittierte.





Am späten Nachmittag Ausflug mit dem Fahrrad zum Naturreservat "Faro di Capo Gallo"

Samstag, 16. Februar 2019

Überfahrt von Genua nach Palermo






Nach langem, tiefen Schlaf weckte mich eine innere Uhr um 7:20 Uhr. Ich konnte somit um 7:23 Uhr den Sonnenaufgang verfolgen. 













Auf Deck 10 das Schwimmbad








Anfangs dachte ich das spiegelt sich was, aber die Gänge sind wirklich sehr lang.















Sizilien in Sicht. Ankunft 18:30 Uhr nach ca. 20 Stunden auf See.







Nun raus aus dem Schiff und rein in das Strassenchaos von Palermo. Da sämtliche Strassen stockdunkel, ohne jegliche Strassenbeleuchtung waren, war ich froh einen Platz 10 km ausserhalb von Palermo ausfindig gemacht zu haben. Laut Stellplatzführer "Park4Night" sollte es ein Parkplatz am Meer sein. Wenn noch ein Camper da ist bleib ich, sonst suche ich einen richtigen Stellplatz.
Glück gehabt, es standen schon 2 italienische Wohnmobile da. Da ist man halbwegs sicher.

Freitag, 15. Februar 2019

Start mit der Fähre von Genua nach Palermo








Autos, Busse und LKWs werden auf die 4 untersten Decks verladen. Mit dem Wohnmobil werde ich auf das vorletzte, untere Deck dirigiert. 
Da so eine Fähre Neuland für mich war, wurde ich völlig überrascht. Schiffslänge 211 m, 1.000 Fahrzeuge, 3.000 Personen, 500 Kabinen.







Dann mit Handgepäck ab in die Kabine auf Deck N. 8. Auch der Luxus kann sich sehen lassen. Schwimmbäder, Aufzüge, Kino, Shop, endlos scheinende Korridore mit Kabinen  usw. 
Als Neuling kann man sich da schon mal verlaufen.




Nun lassen wir Genua im faszinierenden Nachtpanorama hinter uns.
Wetter ist super, kein Wind, das Meer absolut flach. So kann man sich beruhigt auf die Schlafkabine freuen.