Dienstag, 12. März 2019

Catania - Castelmola - Nizza di Sicilia


Catania

Nach den Erlebnissen am Ätna fuhr ich extra über die Nordseite in die Ebene, um mir diese Seite anzuschauen. Es war nichts Besonderes zu sehen. Es gab Schnee am Ätna bis unter 2.000 m. Auf dieser Seite wird noch länger Ski gefahren. Es gab Vegetation (Nadelhölzer, Sträucher, Gräser), weil es wahrscheinlich auf dieser Seite nicht so trocken ist. Diese Straße war in einem katastrophalen Zustand im Gegensatz zur Südseite. Der Straßenbelag war total vernachlässigt, Sträucher hingen in die Fahrbahn, Gestrüpp am Straßenrand. Hier wurde schon lange nichts mehr gemacht. Unten angekommen übernachtete ich in einem Vorort, ca. 20 km von Catania entfernt. In großen Städten im Süden, fühle ich mich nachts alleine nicht gerade wohl. 
Am nächsten Vormittag suchte ich nach einer Parkmöglichkeit unmittelbar am Rande des Stadtzentrums. Es geht in Catania schon chaotisch zu, aber da mein Wohnmobil nicht extrem  lang ist, zwänge ich mich in der Regel durch jede Gasse in Dorf und Stadt und parke meist dort, wo auch Autos parken. Ich denke mir immer, dort wo Kleinlaster hinmüssen, werde ich auch hinkommen. Die Höhe kann ich jetzt auch gut einschätzen, seit ich in Dänemark ein Stück Dach abgedeckt und die Dachrinne verbogen, habe. Ja, wenn dort die Häuser so niedrig sind 😉. Ich musste beim Besitzer des Hauses schon ein paar dänische Kronen hinten lassen.
In Catania war ich erst 5 Minuten zu Fuß unterwegs, da traf ich zufällig auf erste Marktstände. Von diesem Markt war ich überrascht. Ein riesiger Bereich über mehrere Straßen von Bekleidung und ein gigantischer Bereich mit Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch u.v.m. Dieser schien nicht aufzuhören. Stände nichts als Stände auf einem riesigen Platz und über mehrere Straßen. Die Marktverkäufer boten brüllend und schreiend ihre Ware an.
Catania ist eigentlich sehr sauber. Ich habe mich in der Stadt ca. 3 Stunden aufgehalten und nur einige Sehenswürdigkeiten gestreift, ehe ich weiter Richtung Messina fuhr.













Kathedrale von Catania

















Die älteste Universität von Sizilien ist hier in Catania und wurde im Jahre 1434 gegründet. Sie liegt ganz in der Nähe des Domplatzes.
















Es war schon was los auf den Straßen im Zentrum.










Castelmola

Um etwa 15 Uhr verließ ich Catania und war dann froh aus dem Verkehrschaos wieder heraussen zu sein. Von Castelmola hat mir ein Tischtennis Kollege erzählt. Es sei ein interessantes Dorf oberhalb von Taormina und nebenbei gäbe es dort die Bar Turrisi mit ihrer eigenartigen Innenausstattung. Da es auf dem Weg nach Messina liegt, nutzte ich die Gelegenheit, um dort hinaufzufahren. In Taormina war ich schon im Herbst 2018 und damals ist mir Castelmola schon aufgefallen, da es so interessant ausgesetzt hoch oben liegt. Dort mit Wohnmobil hinauffahren ist schon extrem. Man muss durch Taormina durch und eine enge Straße, zwischen Häusern und über mehrere Kehren hinauf. Im Sommer wird sich das nur mit dem Auto ausgehen. Dort machte ich dann einen Rundgang durch die engen, sehr sauberen, gepflasterten Gassen und genoss die wunderbare Aussicht. Die Bar Turrisi interessierte mich noch. Sie war nicht schwer zu finden. Dort bestellte ich ein Bier, ging ein Stockwerk höher und setzte mich auf dem Balkon. Von der Innenausstattung und ausgestellten Figuren musste ich dann unbedingt noch einige Fotos machen. Als ich zahlte, fragte mich dann noch der junge Wirt: "Hai già visto il nostro bagno? Merita di darci un'occhiata." Ja ich muss sagen, mit Kindern muss man in diese Bar nicht unbedingt hineingehen. Ich verließ das Lokal und machte mich auf dem Weg nach Nizza di Sicilia, wo ich mit Verena schon im November übernachtet hatte.






Die Kirche in Castelmola.






Ein herrlicher Ausblick ins darunterliegende Taormina.
















 Bar Turrisi

























Eines der harmlosesten Einrichtungsgegenstände in der Bar Turrisi. Einer der Besucher hat wohl eine Sprosse der Lehne mitgehen lassen.
















Nizza di Sicilia

Der Name klingt vielversprechend. Es ist aber nur eine sehr kleine Stadt am Meer und ca. 35 km von Messina entfernt. Es gibt dort auch nicht viel zu sehen, sondern es ist (nur) einer der vielen Sommerurlaubsorte. Ich wollte dort nur eine Nacht auf einem Parkplatz am Meer verbringen, um dann am nächsten Tag von Messina die Fähre nach Villa San Giovanni (Reggio Calabria) zu nehmen. Für den nächsten Tag wurde aber mittelmäßiger bis starker Wind vorausgesagt und in der Tat, fing er am Vormittag schon an, kräftig zu blasen. Übrigens, dieses ist eine nützliche und verlässliche WebSeite, mit allen Wetterprognosen Italiens, die ich oft konsultierte. Ich suchte mir nun über die Satellitenkarte einige mögliche Standorte im Dorf aus, stellte mich in den Windschatten hinter ein paar Häuser, wo ich annahm, dass von oben (hoffentlich) nichts herunterfallen kann und verbrachte dort den Tag und die nächste Nacht. Die Fähre wird eh kaum fahren, dachte ich mir. Es gab an diesem Tag nur Dorfrunden, Reisebericht schreiben, Radio hören, im Internet eine Pasticceria suchen, wo es eine gute Cassata zum mitnehmen gibt usw.; recht viel mehr war nicht angesagt.
(Fotos habe ich an diesem Ort keine gemacht)


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